In 2023 mehr Erneuerbare Energien als Atomenergie in 70 Jahren

Der Ausbau erneuerbarer Energien ist wesentlich stärker als in vergangenen Vorhersagen angenommen und stellt die Atomenergie vollständig in den Schatten.

Letzte Woche fand in Abu Dhabi die Vollversammlung der International Renewable Energy Agency (IRENA) statt, an der über 180 Nationen teilnahmen. Die IRENA, gegründet im Jahr 2010, hat sich zum Ziel gesetzt, den globalen Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Im Fokus der Versammlung standen neue Analysen zur Verdreifachung erneuerbarer Energien bis 2030, ein Ziel, das auf der Klimakonferenz COP28 beschlossen wurde.

Der Bericht der IRENA zeigt einen signifikanten Anstieg der installierten Kapazitäten: Im Jahr 2023 wurden etwa 473 Gigawatt (GW) neuer erneuerbarer Energie installiert, wobei Photovoltaik und Windkraft die Hauptträger sind. Der Generalsekretär Francesco La Camera wies darauf hin, dass dieser Zubau die gesamte Atomwirtschaft der letzten 70 Jahre übersteigt. Dennoch ist die aktuelle Wachstumsrate nicht ausreichend, um das angestrebte Ziel bis 2030 zu erreichen.

Die deutsche Regierung trat offensiv für einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien ein und forderte verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen. Staatssekretär Stefan Wenzel betonte die Notwendigkeit von Flexibilität im Netzbetrieb und kostendeckenden Strompreisen.

Zusätzlich präsentierte die IRENA Coalition for Action eine Studie zur Machbarkeit von 100 Prozent erneuerbaren Energien bis 2050. Diese Analyse soll Regierungen weltweit überzeugen und zeigt drei Szenarien auf, wie dieses Ziel erreicht werden kann.

 

Nach oben scrollen